Sonntag, 3. Juli 2016

I bin die Barbara und da bin I dahoam

I bin die Barbara und da bin I dahoam…

an meinem letzten Post habt Ihr sicher gemerkt, dass ich mich hier daheim fühle, auch wenn ich keinen Dialekt spreche. Ich finde Dialekt ist etwas Wunderbares. Man hört wo die Menschen herkommen und daheim sind. Vielleicht gerade weil ich keinen Dialekt spreche, finde ich das bei anderen umso schöner. Dialekt sagt manche Dinge mit einem Wort, für die man im Hochdeutschen ganze Sätze benötigt. Da ich in meiner Kindheit so oft umgezogen bin, allein zwischen meinem 7. und meinem 14. Lebensjahr siebenmal, hatte ich manchmal das Gefühl nirgendwo daheim zu sein. Geboren bin ich in Ulm, aufgewachsen in Urspring an der Geislinger  Steige. Damals habe ich wirklich ein breites und raues Älplerschwäbisch gesprochen. In Hamburg, habe ich dann eine norddeutsche Färbung angenommen. Insgesamt habe ich dabei gelernt, es gibt viele wunderschöne Ecken in Deutschland. Seit meinem 14. Lebensjahr bin ich in München und hier und im bayerischen Oberland fühle ich mich am meisten daheim. Ich liebe eigentlich alle süddeutschen Dialekte - vom Schwäbischen, Alemannischen, Allgäuerischen, Oberbayrischen bis zum Niederbayrischen. Mit allen verbinde ich besonders schöne Erinnerungen.

Jetzt fragen Sie sich sicher, wie ich auf dieses Thema komme. Für mich ist es brandaktuell. Ich gehe heute Abend mit Freunden aufs Tollwood zu den „Cubaboarischen“ - ich liebe diesen Sound - diese Mischung aus bayrischen und südamerikanischen Klängen und Rhythmen - wie „Rehragout“ und "La Locomotora de Tegernsee" usw.

Für Freunde der modernen bayrischen Volksmusik mit Ihren internationalen Klangvermischungen gibt es zum Monatsende zum viertenmal im Passionstheater Oberammergau das Heimatsound-Festival. Leider haben wir es bisher nie geschafft dahin zu gehen. Es lohnt sich aber sicher alles anzuhören und das ist im Zeitalter des Worldwideweb leicht möglich. Neben den Lokalmatadoren Kofelgschroa treten da viele andere Bands auf z.B. Black Patti mit südamerikanischem bzw. „Vintage Sound“, die Wiskey-Foundation, eine kultige Blues-Band Erwin & Erwin, Konstantin Wecker, Münchner Liedermacher und Politaktivist aus meiner Jugendzeit mit einer Mischung aus rau, kritisch und zärtlich, eine neue Band mit österreichischem Schmäh Seiler und Speer (typischer Song ist „Ham kummst“), dazu kommt dann bayrischer Rap mit den Zipfeschwinga, neu ist der Bay-Folk mit einer bayrisch -US-Westküstenstilmäßigen Musik bei den Impala-Ray oder die morbide bayrisch-mexikanische Variante bei Dreiviertelblut - Deifedanz und zu guter Letzt noch der kreative Musikstil von Pollyester.

Also hört mal rein Ende Juli 2016 - in Oberammergau oder auf Bayern2!






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