Sonntag, 18. November 2012

"idus martiae"


Die Iden des März - Vecchio legno  am 15.3.2013 in der Antikensammlung Glyptothek München

Neben Mozarts „NachtMusick“ bringen die Musiker des Originalklang-Ensembles Vecchio legno, mit Insturmentalisten des Staatsorchesters, des Salzburger Mozarteum-Orchesters und des Balthasar-Neumann-Ensembles,  bekannte und unbekanntere Schätze von Mozart, darunter die „Grande Serenade“ sowie Arien aus "Don Giovanni" und der "Zauberflöte” auf ihren Instrumenten zum Erklingen.

Ensemble Vecchio Legno: Markus Schön, Sebastian Kürzl, Franz Draxinger, Markus Hauser, Veit Scholz, Katrin Lazar

"staade Zeit"


Es wird wieder Zeit für weitere Bräuche. Der Dezember bzw. die staade (=stille, besinnliche) Zeit ist wahrhaftig angefüllt mit Brauchtum aller Arten. Verzeiht mir, wenn dabei der ein oder andere Brauch zu kurz kommt.

Dabei erinnere ich mich an den Ausspruch des Enkels einer Freundin meiner Mutter. Er rief beim Anblick des mit Tannenzweigen und Kugeln geschmückten Treppengeländers "ist das kitschig". Er fand es wunderschön, hatte aber gelernt, daß so etwas immer als "kitschig" bezeichnet wurde. Also wir sprechen über Bräuche und nicht über Geschmack. Das Schöne an Traditionen und Bräuchen ist mir im vergangenen Jahr besonders klar geworden. Ich liebe meine Traditionen!

Barbaras Adventskranz 2012

Gestern habe ich meinen Adventskranz gemacht - heuer etwas früher als sonst, da ich am kommenden Wochenende mal wieder in Bonn bin. Ich genieße diese kreative, friedliche Tätigkeit bei Musik, Plätzchen und Kerzenlicht. Das Licht der Kerzen erhellt die Dunkelheit der Winterzeit und ist damit ein Zeichen für Hoffnung und vertreibt das Böse. Der Adventskranz ist eine relativ junge Sitte und wird auf den evangelischen Theologen Johann Hinrich Wichern in Hamburg zurückgeführt. Sein ursprünglicher Kranz hatte 23 Kerzen (19 kleine und 4 große für die Sonntage) und stand erstmals im „Rauen Haus“ in Hamburg, einer sozialen Institution für arme und verwahrloste Kinder.


Mit dem ersten Advent beginnt vor allem für die Kinder eine schöne Zeit mit Kerzen, Singen und Platzerl- und Stollenbacken. Bei der Rückbesinnung an die heimischen Bräuche rieche ich noch heute den Duft von Zimtsternen, Sternanis, denke an Kerzenlicht am Abend, Geschichtenlesen, Liedersingen und an die Päckchenkalender meiner Mutter. Sie hingen neben dem Türrahmen, die weißen Päckchen waren mit Schokolinsen, Gummibärchen und anderen einfachen Süßigkeiten gefüllt und mit roten Bändern zugebunden, gekrönt von einer Pralinenkugel mit Lamettarand. 

Christbaumkonfekt
Viele Mütter oder Großmütter packen kleine Päckchen für den Adventskalender für ihre Kinder und Enkel. Heute erleichtern uns viele Arten vorgefertigter Kalender, die nur noch gefüllt werden müssen, diese Tätigkeit. Jeden Tag vom 1.12. oder vom ersten Advent an bis Heiligabend darf ein dann ein Päckchen oder ein Türchen geöffnet werden. So wird auf wunderbare Weise die Vorfreude gesteigert.


Engel und Bergmann
In der Adventszeit wird das Haus geschmückt, im Erzgebirge und Thüringen gibt es „Engel und Bergmann“. Mein Mann, dessen väterliche Familie aus Thüringen stammt und der ursprünglich Bergbau studiert hat, hat mir erklärt, daß dort traditionell ein Bergmann für jeden Sohn und ein Engel für jede Tochter um die Weihnachtszeit ins Fenster gestellt wird. Dieses Licht soll den Bergleuten in der finsteren Nacht nach der Schicht nach Hause leuchten. Die Sitte des Lichts im Fenster, das den Weg nach Hause zu ihren Lieben weist, gibt es ja auch für Seeleute.

Am Barbaratag (4.Dezember) schneidet man Kirschzweige = „Barbarazweige“ und stellt sie ins warme Wasser, damit sie bis Weihnachten blühen, dazu gibt es viele symbolische Bedeutungen von Glück im kommenden Jahr bis zum Bräutigam für junge Mädchen.
Eine Bauernregel sagt: „Knospen an St. Barbara, sind zum Christfest Blüten da.

Am Vorabend zum Nikolaustag (6.12.2012) stellen die Kinder Ihre Stiefel oder Strümpfe vor die Tür, damit sie mit kleinen Gaben gefüllt werden. Bei manchen kommt Nikolaus sogar persönlich vorbei und hat ein goldenes Buch aus dem er Gutes und Schlechtes aus dem vergangenen Jahr vorliest, am Ende gibt es immer eine Bescherung mit Geschenken aus dem großen Sack. Manchmal wird er in Bayern vom kettenrasselnden Krampus, in anderen Ländern von Knecht Rupprecht mit der Rute begleitet. Nicht zu verwechseln Santa Claus im englischen Sprachraum, der in der Nacht auf den 25.12. mit dem Rentierschlitten unterwegs ist und durch die Kamine rutscht, um die da aufgehängten Strümpfe mit Geschenken zu füllen.

Eine besondere Art von Lichterfest ist Santa Lucia, das Fest der schwedischen Lichterkönigin am 13.12. Hier gibt es keine Geschenke. Hier weckt ein weißgekleidetes Mädchen mit einem Kranz mit brennenden Kerzen auf dem Kopf die Schlafenden in der Familie und bringt ihnen Gebäck. Bis zum 16. Jahrhundert galt die Nacht als die längste des Jahres und mit Lucia begann die Zeit des Lichts.

In dieser Zeit, in der die ganze Natur ruht haben Pflanzen wie die Misteln, die um diese Zeit grün sind und sogar Beeren tragen oder wie die Christrose= Helleborus, die um die Weihnachtszeit blüht, eine besondere Bedeutung. Die Mistel spielte bereits bei alten germanischen Wintersonnwendfeiern eine Rolle. In England gibt es den Brauch mit dem Küssen unterm Mistelzweig.

In den dunklen Nächten zum Jahresende - auch Raunächte/Rauhnächte - gibt es in vielen alpenländischen Gegenden auch wilde Bräuche mit Perchten, Buttnmandl und Klausentreiben. 
In Skandinavien gibt es das Julfest zum 21.Dezember (Wintersonnenwende).

An ein paar vorweihnachtliche Sitten erinnere ich mich allzugerne: 

Während meiner Studienzeit hat mich die Familie eines Freundes zum Adventssingen nach Salzburg mitgenommen. Alle waren festlich in besonders schöne Dirndl und Janker gekleidet, bei starkem Schnee fuhren wir nach Salzburg. Dort erlebte ich das heute renommierte Adventssingen noch mit Tobi Reiser. Es gilt als Anfang vieler anderer Adventssingen und Weihnachtsgeschichten. Es war ein ganz besonderes Erlebnis.

Vor zwei Jahren erlebten wir dank einer Freundin ein ähnliches „entschleunigtes" Vorweihnachten - in Gestalt einer Fahrt durchs tiefverschneite bayrische Land, Bootsfahrt über den Königssee mit Lesung der „Heiligen Nacht“ von Ludwig Thoma durch Hans Stanggassinger, Sängern und Musikanten aus dem Berchtesgadener Raum, Echowandblasen und echter Volksmusik in St. Bartholomä.

In der Uniklinik in der Maistraße gab es eine weitere Sitte: 
Prof. Ernst Brusis las eine wunderbare bayrische Weihnachtsgeschichte begleitet von Prof. Rainer Kürzl und seiner Frau mit ihrer Stubenmusi. 
Solche echten, andachtsvollen Erlebnisse begleiten nicht nur mich viele Jahre, ich wünsche ihnen allen viele solche Erlebnisse.


Für die Weihnachtssitten von Christkind bis Weihnachtsmann ist es noch ein bißerl zu früh, davon also später. Für die „Sternsinger“ haben wir auch noch Zeit.

Samstag, 17. November 2012

Falls Sie heute abend nichts vorhaben - deutschfranzösisches Festkonzert:
PROBE IN DER HEILIGGEISTKIRCHE
AM VIKTUALIENMARKT

und vor Weihnachten und im Januar: Bach's Weihnachtsoratorium!



Donnerstag, 15. November 2012

Tip von Frau K.H. für kurzentschlossene Musikfans - es gibt noch Karten:


Die Zarge

Und hier über Frau Schmengler wieder ein Event mit der ZARGE, diesmal im Gasteig:

Mittwoch, 14. November 2012

Impressionen aus dem Werdenfelser Land









alle Fotos in meinem Salon habe ich selbst aufgenommen, d.h. alle Rechte liegen bei mir.
Das Buch mit den Fotografien vom blauen Land ist da und hat mich und auch meine Sprechstundenhilfen begeistert - man erkennt seine Lieblingswinkel sofort. Schön sind vor allem die ungewöhnlichen Fotos im Morgennebel wie Gemälde von Caspar David Friedrich.

Sonntag, 11. November 2012

Hinweis

Frau  Brandl hat den neu erschienen, schönen Bild- und Gedankenband von Lothar Hiese, der im Eigenverlag erschienen ist, entdeckt:
Zitat aus dem Text zum Buch: "Die Aufnahmen des Bildbands entstanden im Zeitraum 2007 bis 2012. Zu allen Jahres- und Tageszeiten zieht der Fotograf Lothar Hiese raus in die einmalige, vom Isar-Loisach-Gletscher vor über 10.000 Jahren geprägte Naturlandschaft des Tölzer Lands und des Blauen Lands, Heimat der Künstler des Blauen Reiter. Die Aufnahmen sind spektakulär einfach und schön, der/die Leser/in versinkt in Harmonie und Gedanken. Gedanken, die beflügelt werden durch kurze Texte verschiedener Persönlichkeiten, Autoren und Künstler rund um die Themen Natur, Landschaft, Jahreszeit und Heimat, jeweils aus unterschiedlichen Perspektiven."

Foto Chr. Brandl


Bücher über Bayern - Land und Leute - gibt es viele gute, so dass die Auswahl schwerfällt. Gerade in der Vorweihnachtszeit entdeckt man täglich Neuheiten. 
In meinem Wartezimmer liegen einige davon aus - München mit den Augen der Seele mit Texten von Abt Odilo Lechner und wunderbaren Fotos von Wittmann und Kaufmann, Hoch über Bayern Band 2, neue erstaunliche Entdeckungen aus der Vogelperspektive, 111 Orte in München, die man gesehen haben muß, oder aber auch die bayrischen Landschaften von Reiner Wagner oder die Murnauer Impressionen von Fritz Hierl, nicht zuletzt das schöne Buch über die Münchner Kirchen von Hildmann und Jocher bei Schnell und Steiner erschienen. 
Die aktuellsten Buchempfehlungen von Patientinnen von mir waren: Angstfrei Leben von Lucinda Bassett, Der Hase mit den Bernsteinaugen von Edmund de Waal. Zur Zeit lese ich Der Tag wird hell, ich schreibe Dir von Tanja Langer. Der Roman erzählt über die unkonventionelle Brieffreundschaft und - liebesbeziehung zwischen einer linken Abiturientin (Tanja Langer) und Alfred Herrhausen bis zu seiner Ermordung durch die RAF. Wirklich lesenswert und gut geschrieben. 
Mit meinen Tips werde ich den zahlreichen guten Bücherblogs kaum Konkurrenz machen, da mich zur Zeit meine Fernbeziehung, die Praxis und vieles mehr vom Lesen abhalten. 

Freitag, 9. November 2012

Soulfood für Frauen

Liebe Liz Howard, 
der Abend heute war wunderbar, wahrhaft Soulfood! Meine Freundinnen und ich haben ihn wirklich genossen - die Musik, die Buchvorstellung, die Deko, die Freunde... Danke! 
Deine Barbara Gruppe
-siehe auch unter "Glück"

Donnerstag, 8. November 2012

Martinsbräuche


Seit gestern sieht man abends wieder zahlreiche kleine Kindergrüppchen mit Laternen um die Häuser ziehen. So habe ich Gelegenheit mal wieder über Bräuche zu plaudern. 

Die großen St. Martinsumzüge sind am 11.11.2012 zum Teil mit Pferd und Reiter mit Mantel und großen Martinsfeuern. Bei manch einem gibt es am Sonntag auch eine Martinsgans. Andere backen mit ihren Kindern eine Martinsbrezel. 

Im Rheinland beginnt am 11.11. die neue Session des Karnevals. Auch Landpacht und Dienstbotenverträge begannen und endeten häufig an Martini. Außerdem wurde die Steuer am Martinstag in Form des traditionellen Zehnten meist in Naturalien erhoben. Mit dieser Lehnspflicht könnte die Sitte der Martinsgans (meist mit Blaukraut und Knödeln) zu tun haben. Andere Legenden erzählen, dass sich St. Martin - bescheiden wie er war – vor der Ernennung zum Bischof von Tour in einem Gänsestall versteckt habe.

Jeder erinnert sich gerne an den Brauch der Umzüge mit Laternelaufen. Heute hat mir eine Patientin erzählt, dass sie wegen der Laternenbasteleien noch heute den Geschmack von Schmelzkäse auf der Zunge hat wegen der Schachteln für die Laternenböden. Eine andere aus Dillingen gebürtige Patientin hat mich an den Brauch des „Pelz- oder Nussmärtels“ im Donauries, Franken und auf der schwäbischen Alb erinnert, der auch in diese Zeit fällt und am Martinstag Geschenke bringt. 

Da kommt die Erinnerung auf, wie ich nach dem Umzug meiner Eltern nach Hamburg als stark schwäbisch sprechendes Mädchen plattdeutsche Gedichte lernen musste. Obwohl ich mich hart damit tat, weiß ich heute nur noch eine Zeile: geel as en grote appelsin, wat lücht de fin Laterne. Leider habe ich das Gedicht nicht wieder gefunden. das zum Thema Erinnern - siehe auch "weiße Handschuhe". Dafür hier die beiden Lieder, die wir am meisten gesungen haben:

Ich geh' mit meiner Laterne
  und meine Laterne mit mir.
  Dort oben leuchten die Sterne,
  hier unten, da leuchten wir.
  Mein Licht ist aus,
  wir geh'n nach Haus.
  Labimmel, labammel, labum.

Ich geh' mit meiner Laterne
  und meine Laterne mit mir.
  Dort oben leuchten die Sterne,
  hier unten, da leuchten wir.
  Mein Licht ist aus,
  wir geh'n nach Haus.
  Labimmel, labammel, labum.

oder:

Laterne, Laterne,
Sonne, Mond und Sterne.
Brenne auf mein Licht, 
brenne auf mein Licht,
aber nur meine liebe Laterne nicht.

Laterne, Laterne,
Sonne, Mond und Sterne.
Bleibe hell mein Licht,
bleibe hell mein Licht, 
denn sonst strahlt meine liebe Laterne nicht!


Mittwoch, 7. November 2012

Dienstag, 6. November 2012

Patientenempfehlung


„Lange nicht gesehen“ – so lautet der Artikel, der im September/Oktober in diversen deutschen Zeitungen/Zeitschriften in print und online erschienen ist. Wie z.B. http://www.nwzonline.de/bildung-beruf/wiedereinstieg-gut-planen_a_1,0,1317519414.html), auch unter Süddeutsche.de (http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1372883). 

Frau Agnes Betz hat es sich zur Aufgabe gemacht, Berufsrückkehrer nach Krebserkrankung authentisch und professionell zu coachen/begleiten. Nachdem sie alles selbst erlebt hat, weiß sie wie gut es tut, auf diesem steinigen Weg Förderer und Unterstützer auf allen Gebieten (emotional, medizinisch, finanziell) zu haben. Das Überleben macht mehr Sinn, wenn ein menschenwürdiges Leben und Arbeiten möglich ist. Siehe auch "Glück".

Poesiealbum

Bei "ene mene muh" sind mir die früher üblichen Poesiealben in die Hände gefallen:







Montag, 5. November 2012


und nochmal eine Einladung:

Petra Levis Praline
JAHRES
AUSSTELLUNG
2012
Kunst und Kultur
Hohenaschau e.V.

 PETRA LEVIS
LUDWIG ARNOLD
MICHAEL DILLMANN
JÖRG LOHSE
HORST THÜRHEIMER
MAX WAGNER
JOCHEN WEISE

An der Festhalle 4, 83229 Aschau vom 9. November bis 16. Dezember 2012